Pflegehinweis vor- und nach
                                                        dem Piercen!!!

 

 

Eine ganz besondere Wunde

 

Dein neues Piercing stellt für Deinen Körper eine ganz besondere Verletzung dar. Anders als z.B. bei offenliegenden Schnittverletzungen kann Dein Körper keine Kruste über den offenen Stellen bilden, welche vor dem Eindringen von Schmutz, Bakterien oder anderen Krankheitserregern schützt. Genau das wird nun Deine Hauptaufgabe in den kommenden Tagen und Wochen sein: halte die Wunde sauber, damit der Stichkanal schnell und problemlos eine eigene dünne, aber schützende Hautschicht aufbauen kann! Dieser Vorgang nennt sich Epithelisierung. Eigentlich ist unser Körper mit solch komplexen Systemen ausgerüstet, dass er mit so einer „kleinen“ Piercingverletzung prima alleine klar kommen würde. Eigentlich. Tatsächlich gibt es Dinge die ihm die Heilung erschweren und einige Dinge, die Du tun kannst, um ihm zu helfen.

 

Am Piercingtag gilt: Laß das Piercing in Ruhe!!!!

 

 

Ab dem zweiten Tag bis zur völligen Verheilung halte Dich an folgende Regeln:

 

-Wenig Stress, viel Schlaf, gesunde Ernährung und wenig körperliche Belastung.

 

-keine Berührung mit schmutzigen Fingern (wenn möglich vor jeder Berührung eine Händedesinfektion vornehmen).

 

-Jede unnötige Berührung vermeiden.

 

-Kein Besuch von Schwimmbädern, Saunen oder Solarien in den ersten 4 Wochen.

 

-Keine Vollbäder (nur Duschen).

 

-Kein Kontakt mit fremden Körperflüssigkeiten ( z.B. Speichel, Schweiss etc.).

 

-In den ersten 2 Tagen keine blutverdünnenden Medikamente einnehmen /z.B. Aspirin).

 

-Kein unnötigen Druck oder Reibung auf das Piercing ausüben.

 

-Das Piercing während der Heilphase NICHT herausnehmen.

 

-Keine übermässige Pflege.       

        

                                                          

Wie Du dein Piercing pflegen solltest:

 

1-2 mal am Tag (am besten morgens und abends) für die kommenden 14 Tage:

 

-Hände waschen, und das gründlich! Berühre Dein Piercing NIE mit schmutzigen Fingern!

 

-Sollten sich Krusten um Dein Piercing gebildet haben, weiche diese mit lauwarmem Wasser auf. Danach kannst Du sie mit einem fusselarmen Tuch (z.B. Kompressen oder Zewa) entfernen. Die Reinigung  erfolgt immer von innen nach aussen, damit Du die Verunreinigungen von der Wunde weg und nicht zur Wunde hin transportierst.

 

-Trage das Pflegemittel grosszügig auf das Piercing auf und lass es kurz einwirken. Das Piercing NICHT bewegen! Durch die kapillare Wirkung gelang das Pflegemittel von ganz alleine in den Stichkanal. Bewegungen des Piercings können zu Schädigungen bzw. Reizungen des Wundkanals und seiner Ränder führen. Zudem könnten Bakterien, Schmutz oder Allergene durch die Bewegung in den Wundkanal gelangen.

 

Bitte beachte, dass es vollkommen ausreicht, diese Pflege 2x am Tag für 14 Tage durchzuführen. Mehr Pflege kann schädlich sein!

 

Piercings sollten auch nach der Verheilung bei der Körperhygienen mit einbezogen und gereinigt werden.

 

 

Das besondere bei Oralpiercings

 

Zu Oralpiercings zählen z.B. das Zungenpiercing, Lippenpiercing, Zungen- und Lippenbandpiercing usw.

 

-nach jedem Essen den Mundraum mit Wasser spülen

 

-kein Austausch von Körperflüssigkeiten

 

-auf scharfe, extrem heiße Speisen verzichten

 

-die ersten vier Tage nicht rauchen!

 

-vorsichtig essen

 

-viel trinken

 

Speziell bei Zungenpiercings:

 

-keine Milchprodukte(z.B. Milcheis,Käse,Molke etc.) für die nächsten 4 Tage

 

-Viel Kühlen z.B. mit Eiswürfel ( aus Kamillentee) oder mit Wassereis

 

 

Das besondere bei Haut- und Knorpelpiercings

 

Zu diesen Piercings zählen z.B. das Bauchnabel- Augenbrauen- Helixpiercing usw.

 

-Make-up, Creme und Puder darf nicht in die Wunde gelangen.

 

-Besondere Vorsicht bei Haarfärbemitteln und Haarspray! Diese dürfen auch auf keinen Fall in die Wunde gelangen.

 

 

 

Was ist normal?

 

 

Folgende Dinge sind vollkommen normal und sollten Dir kein Unbehagen bereiten (Vorausgesetzt die genannten Symptome halten nicht länger als 5-7 Tage an).

 

Grundsätzlich gilt immer: Fühlst Du dich unsicher, frage lieber Deinen Piercer!

 

Nach dem Piercen kann:

 

-die gepiercte Körperstelle anschwellen (Kühlen hilft)

 

-die Wunde brennen und/oder leicht schmerzen

 

-es zu leichten Blutungen kommen

-Flüssigkeit aus der Wunde gelangen (kein Eiter)

 

-es sich so anfühlen als ob dein Piercing „Höhen und Tiefen“ hat-eben fühlt es sich abgeheilt an, dann wieder nicht.

 

Allgemeine (circa) Abheilzeiten

 

Lobe (Ohrläppchen 4 Wochen

 

Cartilage (überall wo Knorpel ist) 3 – 6 Monate

 

Augenbraue 4 – 8 Wochen

 

Nostril 4 Wochen

 

Septum 2 – 3 Monate

 

Zunge 3 – 4 Wochen

 

Unterlippe 4 Wochen

 

Lippenbändchen 1 – 2 Wochen

 

Brustwarze 2 – 6 Monate

 

Bauchnabel 3 – 6 Monate

 

Allergien

 

Da die Piercingwunde eine ungeschützte Wunde ist, enthält der Schmuck zum Ersteinsatz ein absolutes Minimum an Allergenen Stoffen. Nichtdestotrotz kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Durch den Schmuck, durch Eindringen von Stoffen in den Wundkanal oder durch das Pflegemittel. Jodhaltige Mittel zum Beispiel provozieren oft solche Reaktionen. In solchen Fällen spreche bitte mit deinem Piercer. Sei es der Schmuck oder das Pflegemittel, es gibt immer Alternativen.

 

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